In den letzten Jahren ist die Anzahl von Websites, Shops und Blogs, von Kanälen auf Youtube, X, TikTok und Twitch massiv gewachsen. Gleichzeitig drängen immer neue Plattformen und Formate wie OnlyFans in den Markt und generieren in kürzester Zeit riesige Reichweiten. Und daneben sind selbstverständlich weiter viele Autorinnen und Autoren mit Buchprojekten im Selbstverlag (Selfpublishing) unterwegs. All diese Content produzierenden Anbieter sind verpflichtet, ein Impressum vorzuweisen.
Das Digitale-Dienste-Gesetz (DDG) – der Nachfolger des Telemediengesetzes (TMG) – legt in diesem Zusammenhang eindeutige Kriterien fest, die ein Impressum erfüllen muss, um als rechtssicher zu gelten. Danach ist es für Betreiber der genannten Dienste enorm wichtig, dass das Impressum unter anderem korrekt mit einer ladungsfähigen Anschrift ausgestattet ist. Gleichzeitig muss die notwendige Anonymität der Dienste-Anbieterinnen und -Anbieter gewährleistet sein und Post- und auch Paketsendungen sollen ohne Verzug zugestellt werden.
Die Kombination aus strikten Gesetzesvorgaben und einem schnell wachsenden Markt hat in letzter Zeit eine Vielzahl von Anbietern sogenannter „Impressumservices“ auf den Plan gerufen – doch nicht alle sind seriös und bieten die nötige Rechtssicherheit.
Was zeichnet eine ladungsfähige Anschrift aus?
Eine ladungsfähige Anschrift muss im Wesentlichen folgende Kriterien erfüllen:
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- Physischer Standort:
Es muss sich um eine echte Adresse handeln – virtuelle Adressen oder reine Postfachangaben genügen für eine ladungsfähige Anschrift in keinem Fall.
- Physischer Standort:
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- Vollständigkeit:
Alle wichtigen Angaben wie Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Ort müssen enthalten sein.
- Vollständigkeit:
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- Erreichbarkeit:
Der angegebene Ort sollte während der üblichen Zustellzeiten besetzt sein und von einer bevollmächtigten Person betreut werden.
- Erreichbarkeit:
Diese Angaben gewährleisten, dass im Falle von behördlichen oder gerichtlichen Zustellungen stets ein zuverlässiger Ansprechpartner erreichbar ist.
Red Flags bei schlechten Impressumservices
Bei der Auswahl eines Impressumservices solltest Du auf folgende Warnsignale achten, um unzureichende Angebote zu vermeiden:
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- Unklare Kostenstruktur:
Eine intransparente Preisgestaltung oder versteckte Kosten können auf mangelnde Professionalität hindeuten.
- Unklare Kostenstruktur:
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- Mangelnder Kundenservice:
Erreichbarkeit und kompetente Beratung sind essenziell. Ein Anbieter, der bei Rückfragen oder Problemen nicht zuverlässig reagiert, kann später zu Schwierigkeiten führen.
- Mangelnder Kundenservice:
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- Unvollständige oder fehlerhafte Angaben:
Das erworbene Impressum muss sämtliche gesetzliche Anforderungen – etwa nach dem DDG – erfüllen. Unvollständige oder fehlerhafte Angaben können zu Abmahnungen oder anderen rechtlichen Konsequenzen führen.
- Unvollständige oder fehlerhafte Angaben:
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- Kein Office-Team erkennbar:
Viele Anbieter bestehen aus einer, maximal zwei Personen – häufig als Einzelunternehmer oder sogar als Privatperson tätig. Abgesehen von der fehlenden Ladungsfähigkeit der Anschrift sind diese Konstruktionen auf Dauer nicht in der Lage, einen stabilen und unterbrechungsfreien Service anzubieten. Checke den Anbieter auf LinkedIn oder Xing. Dort kannst Du erkennen, ob und wie viele Angestellte für ihn arbeiten.
- Kein Office-Team erkennbar:
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- Fehlende Firmenanschrift:
Achte darauf, ob eine offizielle Firmenanschrift angegeben ist. Wird stattdessen eine Privatadresse genutzt oder ist der Anbieter nicht als offizielle Firma (z. B. UG oder GmbH) geführt – und lässt sich die angegebene Firma auch nicht im Handelsregister oder in Verzeichnissen wie Northdata nachweisen – ist dies ein deutliches Warnsignal.
- Fehlende Firmenanschrift:
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- Google Street View:
Selten ist es möglich, sich vor Ort ein Bild vom Anbieter zu machen. So nämlich könnte man schnell erkennen, ob hinter dem Impressumservice tatsächlich ein Unternehmen steckt oder einfach nur eine Person in einer Wohnung eines Wohnhauses. Um sich dennoch ein Bild aus der Ferne machen zu können, kann man Street View auf Google Maps nutzen und sich so direkt in die Straße des Anbieters „teleportieren“ lassen, womit der Unterschied dann meist schnell erkennbar wird.
- Google Street View:
Fazit
Die Angabe einer ladungsfähigen Anschrift ist ein zentraler Bestandteil der rechtlichen Absicherung im Internet – egal, ob Sie als Autor, Blogger, Shopbetreiber oder YouTuber aktiv sind. Neben der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben des DDG sollten Sie bei der Wahl eines Impressumservices auf transparente Kosten, regelmäßige Updates, zuverlässigen Kundenservice sowie vollständige und überprüfbare Firmenangaben achten. So stellen Sie sicher, dass Ihr Impressum nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entspricht, sondern auch Vertrauen bei Ihren Nutzern und Geschäftspartnern schafft.